Sonntag, 26. April 2015

Alles anders als man denkt

Hinaus in die Welt, wo anders sein, leben, eine neue Kultur kennen lernen.
So dachte ich mir das. Es ist sicher ganz einfach.
Und jetzt bin ich hier. In Bolivien, in La Paz, dem ärmsten Land Südamerikas.
Tatsächlich hab ich auch wenig Probleme mit Dingen wie krasser Armut, darauf war ich vorbereitet.

Was mir große Probleme bereitet ist der Rassismus und Intoleranz hier. Ich meine wer versteht schon jemanden der eindeutig eine dunklere Haut hat, wenn er sagt "Schwarze stinken". Und ganz ehrlich kann ich die Ureinwohner und die mit spanischen Vorfahren eh nicht auseinander halten, weil sich das durch die Jahre so vermischt und angeglichen hat.
Aber nein, der Rassismus ist hier groß, obwohl das die wenigsten zugeben würden und es auch durch Gesetzt verboten ist.
Obwohl ich es nicht 100% verstehe, verstehe ich ich langsam, warum sich das nicht verbessert. Nein durch die Politik wird es sogar schlimmer. Hier gibt es wie in vielen anderen Länder zwei große Parteien. Es gibt eine "rechte" und eine "linke"Seite. Die linke kann man mit unseren linken sozialen Seite vergleichen. Die rechte ist allerdings nicht die rassistische Seite, sondern eher die die konservative und kapitalistische Seite. Da die Ureinwohner immer noch die arme Bevölkerungsschicht stellt, da diese eher auf dem Dorf wohnen und weniger Bildung erhalten oder sich leisten können, und die "Spanier" die reiche Bevölkerungsschicht stellt, wird auch dem entsprechend gewählt. Dazu kommt das die "Linken" das soziale nur auf die arme Bevölkerung bezieht und versucht die Ureinwohner jetzt besser zustellen als die "Spanier" und keine Gleichberechtigung anstrebt.

Für mich ist es sehr schwer mit solchen Ungerechtigkeiten umzugehen und das einzige was ich versuchen kann, ist zu allen gleich zu sein.
Ich glaube und hoffe, dass die Ureinwohner, die ich kenne, gemerkt haben, dass ich keinen Unterschied sehe.
Ansonsten kann ich in diesem Land auch nichts ändern, das müssen die Menschen hier alleine schaffen...